Sechs Künstler und ihre Werke auf der ARTMUC
Vorab gesagt: es ist unmöglich, die ARTMUC an einem Tag zu bewältigen. Ich kam über die Ausstellungsbereiche der Füllhalle und der Orangerie nicht hinaus, habe dort ein paar alte Bekannte und wunderbare neue Eindrücke gewonnen. Die vorgestellten Künstler sind ein winziger Ausschnitt in der ungeheuren Fülle der ARTMUC.
Markus Philipp
Zwar nicht persönlich, aber über Facebook bekannt war mir Markus Philipp. Aus der IT-Branche kommend und beruflich auch immer noch dort tätig, hat er erst spät mit der Malerei begonnen. Auf der ARTMUC stellte er das erste Mal aus und das gleich sehr erfolgreich. Zu sehen waren seine Ölgemälde, alle sehr großformatig und expressiv. Mein persönlicher Favorit ist ein Porträt von Jeff Bridges, kräftige Pinselstriche, unverkennbar der bekannte Schauspieler. Dieses etwas Unfertige hat für mich einen besonderen Reiz.
Jasmin Herrmann
Jasmin Herrmann und ihre Werke hatte ich bereits in der Galerie Cornelia Walter kennengelernt. Eine gleichermaßen talentierte wie warmherzige junge Frau, die dieses Jahr sogar von Red Bull auf der ARTMUC gesponsert wurde. Ihre bekannten Pixel-Bilder sind einerseits durch ihre ausdrucksstarke Art der Darstellung sehr eingängig, andererseits bleibt immer diese geheimnisvolle Irritation durch die Auflösung der rein realistischen Darstellung.
Peintre X
Peintre X ist mir ebenfalls durch die Galerie Cornelia Walter bekannt. Ihre Galerie-Schwerpunkte liegen auf aktueller Gegenwartskunst und Urban Art, kein Wunder also, dass Peintre X hier seine Ausstellungsplattform gefunden hat. Seine bunten, manchmal fast groben und doch sehr verletzlich wirkenden Portraits sind teils mit Masken versehen, teils mit kubistischen Formen überzogen oder wie bei der Streetart mit Schriftzügen übermalt oder scheinbaren Zeitungsausschnitten überklebt, alles mit einem expressiven Pinselstrich.
Nicola Hackl-Haslinger
Nicola Hackl-Haslingers Bilder zogen mich völlig in den Bann und erinnern ein wenig an japanische Landschaftszeichnungen aus Tusche. Tatsächlich sind es Fotogravuren, bei denen Hackl-Haslinger eine Kombination aus alten und neuen Techniken verwendet: digitale Medien, gedruckt im Tiefdruckverfahren mittels einer Kupferdruckpresse aus dem Jahr 1900. Ihre beiden Leidenschaften, das Fotografieren und die Goldschmiedkunst hat sie so kombiniert, dass sie die Fotogravuren auf 24 Kt Gold aufbringt. Diese Bilder hatten eine magische Wirkung auf mich.
Masako Hagino
Masako Haginos Werk “Der Wald in mir” zeigt eine verwunschene Waldlandschaft mit einem zarten Blütenzweig davor. Mehr als eine realistische Darstellung ist es für mich ein wunderbar inneres Bild, sozusagen die Sehnsucht nach einer Landschaft, die nur in einem selbst lebt und Emotionen auslöst. Sein thematischer Überbau “Es weilt im Inneren/It dwells within” passt so wunderbar und ich hoffe, dass man von ihm noch mehr hören und sehen wird. Art for the Soul.
Constanze Reithmayr-Stark
Last but not least: Constanze Reithmayr-Stark, die mit ihrer wunderbar offenen und bodenständig Art meinte, “Was soll ich erklären, was ich mit meinen Bildern sagen will? Lassen Sie sie für sich sprechen, für jeden bedeutet es etwas anderes!” Für mich: lebendige Phantasiefiguren, die in einer absolut dynamischen Beziehung zueinander stehen, sodass die Bilder fast plastisch wirken, so als würden die Figuren aus dem Bild verschwinden und wieder hineinfliegen können. Danke auch Frau Reithmayr-Stark für Ihren wunderbaren Katalog!
Schöne Beschreibung und Einordnung der Künstler 😊
Dankeschön Soussen ☀️