Eine Bloggerin, eine Fotografin, eine Weltstadt mit Herz und eine große Heimatliebe…
…führen dazu, mal eben innerhalb von 8 Tagen eine Ausstellung zu organisieren.
Nicht dass diese Oktoberwoche arm an Ereignissen gewesen wäre, nein, aber frau kann ja auch gleich aus den Vollen schöpfen und einfach an mehreren Tagen hintereinander Dinge tun, die sie noch nie getan hat oder die zumindest vollen Einsatz von Geist, Körper und Emotion erfordern. (Siehe auch mein Blogpost zu meinem Catwalk auf der Secret Fashion Show.
Als mich Ali Ershadi, einer der Mitbesitzer vom Restaurant Hausfreund fragte, ob ich mir vorstellen könne, die neue Kulturreihe “Augen auf!” mitzugestalten, gab es kein langes Überlegen für mich. Zumal es die Auftaktveranstaltung werden sollte – was für eine Ehre. (Eine kleine Bemerkung am Rande: Ali Ershadi geht inzwischen eigene Wege und ich freue mich, dass wir die Kooperation an einem neuen Ort fortführen werden.)
Genauso wenig musste ich grübeln, mit wem ich diese Ausstellung gestalten wollte und um welches Thema sie kreisen sollte: München! Heimatliebe!
Von Bottrop nach München nach Bremen…und einmal zurück in die Mitte.
Für all diejenigen unter euch, denen ich meine, eines Heimatvereins würdige München-Rückkehrer-Geschichte noch nicht auf die Nase gebunden habe: Geboren bin ich im Ruhrgebiet (für alle, die jetzt bei dem Namen Bottrop mitleidig die Augenbrauen hochziehen: auch August Everding stammte aus Bottrop und ich hege einen gewisse Hoffnung, dass alle 40 Jahre ein großer oder großwerdender Name aus der Perle des Potts kommt…). Meine nach innerem und äußerem Wachstum strebenden Eltern hielten das München der 70er Jahre für den geeigneten Ort, um ihrer Vision eines lebensfrohen Lebens näher zu kommen. So wuchs ich hier auf, machte Abitur, und ging, einer Laune folgend, zum Studium nach Bremen. Wo ich zu meiner großen Freude das Studium abschloss, heiratete, Kinder bekam und zu meinem großen Leid 25 Jahre hängenblieb. Was sich ungefähr 23,5 Jahre zu lang anfühlte…
In den letzten Bremer Jahren kam etwas in mir auf, was ich als junger Mensch und Kosmopolitin, für die ich mich immer gehalten hatte, nicht für möglich erachtet hätte: Ich hatte ganz furchtbare Sehnsucht nach München, nach Bayern, nach den Menschen hier, nach der Lebensart, kurzum, ich empfand eine gewaltige Heimatliebe. Und es konnte mich nichts mehr aufhalten. Das etablierte Leben samt Haus, sozialem Umfeld und Netzwerk erschien mir eher ein Gefängnis, weil sich der Ort seit längerer Zeit nicht mehr richtig anfühlte. Kein einfacher Weg, in den Mittvierzigern noch mal komplett von vorne anzufangen…
Nach langanhaltendem Tauziehen mit meiner Familie war es schließlich soweit: im August 2014 zogen wir, nachdem wir in Bremen alles aufgelöst und hinter uns gelassen hatte, nach München.
Fotos mit Seele: Daniela-Nora Gellert und ihr Blick auf München
Wenn ich die Jahre zuvor in Bremen Bilder oder Filme zu München und Umgebung sah, zog es gewaltig in meinem Herzen. Mann und Kinder rollten mit den Augen, aber ich saß da mit verträumtem Blick…
Als ich nun wieder in meinem geliebten München saß, dachte ich, die Freude an schönen Bildern würde ein Ende finden. Ich hatte ja schließlich alles live und in Farbe vor Augen, wann immer ich es sehen wollte. Aber der Genuss an ästhetischen Bildern von dieser Stadt, seinen einzigartigen Bauten, seinem Flair, ließ nicht nach.
Und hier schloß sich der Bogen… Als die Anfrage zu einer Kultur-Kooperation kam, brauchte ich nur eine Sekunde, um zu wissen, mit wem und worüber ich ausstellen wollte.
Für mich kam nur die Künstlerin und Fotografin Daniela-Nora Gellert in Frage. Über Facebook kennengelernt, ging ich zu einer ihrer Ausstellungen, bei denen sie ausschließlich ihre Malerei präsentierte. Immer häufiger zog sie mit der Kamera los und zeigte auf Facebook Bilder von München, wie wir sie schon zig-mal gesehen haben: die Feldherrnhalle, der Hofgarten, die Theatinerkirche, eben all die bekannten Schönheiten. Aber eben doch ganz anders. Gellert schafft es, den Dingen einen eigenen Glanz zu verleihen. Manchmal ist es nur ein architektonischer Ausschnitt, manchmal eine neue Perspektive – die altbekannten und lieb gewordenen Objekte werden mit Gellerts Blick lebendig, bekommen Seele. Und berühren mein heimatliebendes Herz… Ich bestand darauf, ja ich bekniete sie geradezu, die Fotografie zu ihrer Kunst zu machen. Und ich bin dankbar, dass sie sich einen Ruck gegeben hat und innerhalb von wenigen Tagen es geschafft hat, mit einer hochprofessionellen Druckerei die Bilder auf Forex aufzubringen und so diese Ausstellung mit möglich gemacht hat.
Unsere Vernissage am 12.10. wurde ein Erfolg. Die Menschen kamen und erfreuten sich an den Münchner Schönheiten und genossen die kulinarischen Angebote. Die Stimmung passte zu den Fotos: Es wurde gelacht, sich ausgetauscht, jeder über sein München, wie er es sieht und liebt, spontane Gäste des Restaurants klinkten sich mit Freuden ein und natürlich kam die Kulinarik nicht zu kurz! Ein rundum gelungener Abend!
Und wie ich schon in der Einladung schrieb: Mein Herz schlägt nach wie vor wie wild für München! Passt!
Kontakt Daniela-Nora Gellert: dano1377@gmx.de
Wie immer, eine Freude zu lesen. Das Ruhrgebiet wird gerne unterschätzt aber es hat viele Persöblichkeiten hervorgebracht: Diether Krebs, Joachim Krol, Jürgen von Manger, Elke Heidenreich etc. und natürlich uns, meine Liebe 😉
Da hast du wohl recht: das Ruhrgebiet ist eben immer noch im Wandel. So wie wir…;) Danke für deinen lieben Kommentar!
Vielen Dank liebe Susanne, es war mir eine große Freude, mit Dir gemeinsam diese wunderbare Ausstellung über unsere schöne Stadt München realisiert zu haben!
Wir sind ein gutes Team und werden sicher noch einiges auf die Beine stellen.
Weiterhin viel Erfolg mit Deinem Blog!
Herzliche Grüße,
Daniela-Nora
Die Freude war so meinerseits und ich schaue schon in unsere Zukunft…new projects coming up!